30 juli 2018

Kerncentrales slecht bestand tegen hitte

De meeste kerncentrales in Europa halen hun koelwater uit rivieren. De temperatuur van dat water mag niet te hoog zijn – dan werkt het niet meer als koelwater. Elke keer dat er sprake is van extreme hitte in Europa gaan er dus kerncentrales van het net omdat de temperatuur van het water te veel is opgelopen of te laag staat. Dit jaar is het dus weer raak. Hieronder een bloemlezing (in het Engels en Duits) van recente nieuwsberichten.

Finland’s Loviisa power plant, consisting of two reactors with a combined capacity of 1 gigawatt, had to reduce power by 170 megawatts on Wednesday as the sea water that is used to cool the reactors had become too warm, operator Fortum said. “We decreased power by 170 megawatts for a bit less than two hours. The sea water that cools the reactors was at 24 degrees, which is warmer than usual,” Fortum’s chief of operations in the plant, Timo Eurasto, told Reuters. Sweden’s nuclear energy regulator SSM, told Reuters on Tuesday that power production at the Forsmark nuclear plant has also been reduced “by a few percentage points” due to cooling issues. https://www.reuters.com/article/us-finland-nuclear-fortum-oyj/warm-sea-water-in-finland-reduces-power-from-loviisa-nuclear-plant-idUSKBN1KF2CO

Stuttgart.Die Kraftwerke an Rhein und Neckar in Baden-Württemberg können trotz des stark erwärmten Flusswassers weiterlaufen. Auch bei Überschreiten der Grenze von 28 Grad Wassertemperatur sei der Betrieb ausnahmsweise weiter möglich, teilte das Energie- und Umweltministerium am Freitag in Stuttgart mit. Die Betreiber der Kraftwerke in Karlsruhe und Mannheim am Rhein sowie in Stuttgart, Neckarwestheim, Heilbronn und Altbach am Neckar hatten Ausnahmegenehmigungen beantragt. “Die Lage ist zwar angespannt, nach aktuellem Stand können die zuständigen Wasserbehörden die Ausnahmen aber erteilen”, erklärte Umweltminister Franz Untersteller (Grüne). Das sind unter anderem: Kernkraftwerk Neckarwestheim, Kohlekraftwerk Heilbronn, Heizkraftwerk Stuttgart-Münster, Kernkraftwerk Philippsburg. “Die Lage ist zwar angespannt, nach aktuellem Stand können die zuständigen Wasserbehörden die Ausnahmen aber erteilen”, sagte Umweltminister Franz Untersteller. “Die Versorgungssicherheit ist im Moment weiterhin gewährleistet.” Die Ausnahmen seien kurzzeitig befristet.

Betrieb im Kernkraftwerk Philippsburg leicht reduziert Der noch aktive Block II des Kernkraftwerks Neckarwestheim (GKN II) befindet sich derzeit im uneingeschränkten Leistungsbetrieb, die Leistung von Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg sei aktuell geringfügig, um bis zu zehn Prozent, reduziert, erklärte die EnBW auf Anfrage dieser Redaktion. Durch die Staustufen des Neckars könne der Pegel am GKN nahezu konstant gehalten werden. Deshalb spiele der aktuelle Pegelstand derzeit keine Rolle.

Viel Strom durch Photovoltaik. Der Sonnenschein führe dazu, dass tagsüber der Strombedarf im Land mit einem Anteil von bis zu 40 Prozent über die Photovoltaik bereitgestellt werde, sagte Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller. “Die aktuelle Hitzeperiode liefert daher einen weiteren Beleg dafür, wie wichtig es ist, dass wir uns von den konventionellen Kraftwerken unabhängiger machen und die erneuerbaren Energien weiter ausbauen. Schließlich benötigen Windkraft- und Photovoltaikanlagen keine Flusskühlung.” https://www.morgenweb.de/newsticker_ticker,-stuttgart-kraftwerke-duerfen-trotz-warmer-fluesse-weiterlaufen-_tickerid,96080.htmlhttps://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/region/GKN-trotz-steigender-Neckar-Temperatur-unter-Volllast;art140897,4062459

Atomkraftwerk Tihange bleibt trotz Hitze kühl Die große Hitze hat bisher keine Folgen für das Atomkraftwerk Tihange. Die Kühlung der Reaktoren sei nach wie vor gewährleistet. Das sagte am Donnerstag (26.07.2018) die belgische Atomaufsicht und der Betreiber Electrabel dem WDR. Das Wasser der Maas, das unter anderem zur Kühlung der Reaktoren benutzt wird, werde kontinuierlich an unterschiedlichen Stellen gemessen, so ein Sprecher von Electrabel. Bisher sei man noch nicht im Risikobereich. Sollte sich das Flusswasser weiter erwärmen, gäbe es mehrere Möglichkeiten, zu reagieren. In letzter Konsequenz könne man die Reaktoren herunterfahren, so der Sprecher. Der Meiler Tihange 2, der wegen einer Panne im Hochspannungsnetz am Mittwoch (25.07.2018) automatisch abgeschaltet wurde, ist inzwischen wieder am Netz. https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/akw-tihange-hitze-kuehlung-100.html

Seit Anfang Woche wird das Kernkraftwerk Mühleberg wegen der Hitzewelle mit reduzierter Leistung betrieben. «Die Reaktorleistung wird bei Bedarf mehrmals täglich den Temperaturänderungen angepasst. Zurzeit haben wir die Reaktorleistung auf 89 Prozent reduziert», sagt Sprecher Tobias Habegger von der Betreiberin BKW. Steigt die Temperatur der Aare im Tagesmittelwert auf über 20,5 Grad, reduziert das Kernkraftwerk Mühleberg die Leistung der Anlage. So verlangt es die Wasserkonzession. Das Wasser der Aare wird zur Kühlung verwendet. Bereits am 5. Juli musste das AKW Mühleberg wegen der hohen Temperaturen ein erstes Mal die Leistung drosseln. Beznau noch nicht betroffen. Noch keine Auswirkungen haben die hohen Temperaturen auf die Produktion des KKW Beznau. «Das KKW Beznau läuft zurzeit auf Volllast», sagt Axpo-Sprecher Ueli Walther. Beznau ist gemäss der geltenden Konzession verpflichtet, die Leistung zu reduzieren, wenn die Temperatur des eingeleiteten Kühlwassers der Aare den Grenzwert von 32 Grad erreicht. «Lastreduktionen aufgrund zu hoher Kühlwasseraustrittstemperaturen können bei Bedarf im Tagesverlauf vorgenommen werden», sagt der Sprecher. Man verfolge die gegenwärtige Entwicklung und werde falls nötig die entsprechenden Massnahmen treffen. http://www.20min.ch/schweiz/news/story/AKW-Muehleberg-drosselt-Leistung-wegen-Hitzewelle-11777563

itze zwingt erste Kraftwerke zu Drosselungen. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit und Hitze wird das Kühlwasser für deutsche Kohle- und Atomkraftwerke knapp. Wie die „Welt“ in ihrer Freitagausgabe berichtet, mussten einige Kraftwerke bereits ihre Leistung drosseln. Unter den Anlagen, die aufgrund der Hitze nicht mehr im Vollbetrieb laufen können, befindet sich der Kraftwerksblock RDK 7 im Karlsruher Rheinhafen, der seine Leistung um 140 Megawatt reduzieren musste. Auch das Steinkohle-Kraftwerk Bergkamen A des Betreibers Steag drosselte aufgrund von Kühlwasserproblemen die Leistung um 150 Megawatt. Weitere Einschränkungen sind absehbar. So muss das Großkraftwerk Mannheim in der kommenden Woche womöglich seine Produktion großteils einstellen, wenn sich der Rhein weiter so erwärmt wie prognostiziert. Wie Kraftwerkssprecher Thomas Schmidt der „Welt“ bestätigte, soll dann nur noch der modernste Block 9 mit Hilfe einer Ausnahmegenehmigung der Landesregierung am Netz bleiben. „Zur Erhaltung der Versorgungssicherheit des Landes und um Stromabschaltungen zu vermeiden, können für bestimmte Kraftwerke Ausnahmegenehmigungen zum Weiterbetrieb erteilt werden, wenn es die gewässerökologischen Randbedingungen zulassen“, erklärte dazu ein Sprecher des Umweltministeriums Baden-Württemberg. „Einen entsprechenden vorsorglichen Antrag auf eine Ausnahme hat derzeit das Großkraftwerk Mannheim gestellt.“ Auch das Atomkraftwerk Brokdorf in Schleswig-Holstein könnte in den nächsten Tagen von Leistungseinschränkungen betroffen sein. „Ab einer Elbwasser-Temperatur von 23 Grad Celsius wird die Kraftwerksleistung sukzessive reduziert, damit die wasserrechtliche Einleiterlaubnis für das Kühlwasser eingehalten wird“, erklärte ein Sprecher des Kieler Umwelt- und Energiewende-Ministeriums auf der „Welt“-Nachfrage: „Eine Lastabsenkung wurde noch nicht erforderlich, da die aktuelle Elbwassertemperatur gerade 23 Grad Celsius beträgt.“ Versorgungsengpässe oder gar Stromausfälle sind gleichwohl nicht zu befürchten. Nach Einschätzung des „Regional Security Coordinator“ TSCNET Services in München, der die Netzsituation in Europa überwacht, seien „trotz der sehr hohen Temperaturen auf Basis der verfügbaren Datenlage in den nächsten Tagen keine kritischen Situationen im europäischen Stromnetz zu befürchten.“ Der „Welt“ sagte TSCNET-Geschäftsführer Maik Neubauer: „Die Situation wird täglich neu bewertet und ist mit verschiedenen anderen Risikomanagementprozessen europaweit integriert.“ https://wirtschaft.com/hitze-zwingt-erste-kraftwerke-zu-drosselungen

Wegen der anhaltenden Hitze müssen erste Kraftwerke in Deutschland ihre Leistung drosseln. Der Essener Kraftwerksbetreiber Steag habe die Leistung seines Steinkohlekraftwerks in Bergkamen im Ruhrgebiet heruntergefahren, sagte ein Unternehmenssprecher. Die Außentemperaturen seien so hoch, dass die Anlage nicht mehr ausreichend gekühlt und deshalb nicht mit Volllast betrieben werden könne. Die Leistung des Kraftwerks wurde zunächst um 150 Megawatt verringert, für Freitag hat Steag eine Reduzierung von 200 Megawatt an die Strombörse EEX gemeldet. Auch ein Block des Rheinhafen-Dampfkraftwerks in Karlsruhe in Baden-Württemberg soll der Zeitung “Die Welt” zufolge betroffen sein. Bei einem Atomkraftwerk im schleswig-holsteinischen Brokdorf könnte es dem Zeitungsbericht zufolge bald zu Leistungseinschränkungen kommen. Die Elbe habe momentan eine Temperatur von 23 Grad Celsius. Werde diese Grenze überschritten, müsse der Reaktor aus wasserrechtlichen Gründen schrittweise zurückgefahren werden. Der sinkende Wasserstand auf den Flüssen könnte zudem die Belieferung von Kohlekraftwerken beeinträchtigen, da die Schiffe nicht mehr wie gewohnt beladen werden können. RWE meldete vorsorglich, dass sein Kraftwerk in Hamm betroffen sein könnte. Die Produktion sei aber nicht beeinträchtigt. Das Großkraftwerk, das 3,2 Millionen Menschen mit Strom versorgt, wird zwar vorrangig über den Datteln-Hamm-Kanal beliefert. Es hat aber auch einen Anschluss an das Schienennetz. http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/kraftwerke-muessen-ihre-leistung-wegen-hitzewelle-drosseln-a-1220404.html